Was macht eigentlich…ein Bereichsleiter im Einkauf?

Michael Undesser ist seit 2006 bei P&C tätig und hat nach seinem Start als Trainee einen spannenden Karriereweg zum Bereichsleiter im Einkauf hingelegt. Welche Aufgaben er in seiner Funktion wahrnimmt, mit welchen Herausforderungen der Einkauf im Textileinzelhandel heute konfrontiert ist und welche Ratschläge er für Bewerber hat, die eine Karriere im Einkauf beginnen möchten, hat er uns im Karriereinterview erzählt.

Lieber Herr Undesser, welche wichtigen Meilensteine gab es auf Ihrem Karriereweg zum Bereichsleiter im Einkauf?

Nach meinem BWL Studium habe ich als Trainee bei P&C begonnen. Kurz darauf war ich stellvertretender Store Manager bei McNeal, einem Label von P&C und habe in dieser Zeit auch Seminare für angehende Storemanager belegt. Ich bekam dann die Möglichkeit, in den Einkauf zu wechseln und kam sehr bald  in die Funktion des Retail Buyers. Seit 2009 bin ich nun in der Zentrale in Wien tätig. Hier war ich zuerst als Buyer beschäftigt und seit Ende 2012 bin ich als Bereichsleiter im Einkauf für den Geschäftsbereich Damen-Artikel für Österreich und CEE sowie für die Zentrale Orderbearbeitung (ZOB) zuständig. In meiner Funktion führe ich rund 20 Mitarbeiter. Flexibilität und Offenheit waren wichtige Faktoren für meinen Karriereweg.

Wie genau kann man sich den Job eines Bereichsleiters im Einkauf vorstellen?

Ich trage die Verantwortung für meine Mitarbeiter (Buyer, Merchandise Controller und Mitarbeiter der ZOB) und meinen Einkaufsbereich. Das heißt ich plane und steuere Bewirtschaftungsprozesse, koordiniere das Gesamtsortiment und habe die Umsatzverantwortung für meinen Bereich. Zu meinen Aufgaben zählen u.a. Themenplanungen mit meinen Buyern und Merchandise Controllern, in denen wir gemeinsam über unser Markenportfolio entscheiden und Budgetvereinbarungen treffen. Wir legen fest welche Marken wir führen, welchen Anteil Eigenmarken einnehmen, welche Preislagen man wählt, welche Trends man aufgreift und welche Zielgruppen man ansprechen möchte. Neben den oben genannten Tätigkeiten, zählt es zu meinen Aufgaben Lieferanten auszuwählen und an wichtigen Lieferantenterminen teilzunehmen, um Strategiegespräche zu führen und Konditionen zu verhandeln. Zuletzt ist auch der Informationsaustausch mit der Verkaufsseite des Unternehmens ein bedeutsamer Teil meines Jobs.

Was sind die größten Herausforderungen für angehende Einkäufer im Textileinzelhandel?

Die größte Challenge im Textileinzelhandel ist sicherlich, dass das Marktumfeld schwieriger wird. Man bewegt sich in einem sich stark wandelndem Umfeld mit hohem Konkurrenzdruck, in dem der Preis und vor allem die Attraktivität der Sortimente stark den Ton angeben. Schnelllebigkeit und immer kürzer währende Trends gehören zum Alltag. Hier muss man lernen, zu priorisieren und nicht jeden Trend mitzumachen. Weiters ist es für den Einkäufer besonders herausfordernd ein für unsere Zielgruppen ansprechendes Sortiment zu gestalten. Dieses muss modisch und attraktiv sein und dazu beitragen, dass das Einkaufen in den P&C Verkaufshäusern für alle Zielgruppen zum Erlebnis wird.

Was ist besonders wichtig, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern?

Flexibilität in der Sortimentsgestaltung ist der Schlüssel zum Erfolg. Man muss offen für Neues sein und sich ausprobieren. Besonders nach einer erfolgreichen Saison sollte man als Einkäufer hinterfragen was noch besser umgesetzt werden könnte und welche Faktoren zum Erfolg beigetragen haben. Dafür ist eine analytische Herangehensweise gefragt, gepaart mit dem Feeling, welche Themen und Marken zukünftig für uns entscheidend sein werden. In diesem Zusammenhang wird es zukünftig besonders wichtig, visionäre Einkäufer im Unternehmen zu haben, die mit Leidenschaft ihren Bereich vorantreiben. Als Führungskraft fördere ich die Eigenständigkeit meiner Mitarbeiter, denn so kann man ein hohes Verantwortungsbewusstsein hervorrufen. Dabei stehe ich meinem Team jederzeit unterstützend zur Seite.

 

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Job?

Besonders schätze ich die Zusammenarbeit mit meinem Team, sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Es macht den Joballtag deutlich einfacher, wenn man mit kompetenten und motivierten Leuten zusammenarbeiten darf und der Spaß am Ende auch nicht auf der Strecke bleibt. Langeweile kommt keineswegs auf, da laufend neue Herausforderungen anstehen, auch nach 6 Jahren in dieser Position. Natürlich gefällt mir meine Position auch, weil ich gerne im Bereich Fashion arbeite und ich mich mit Mode identifizieren kann. Auch die Tatsache dass P&C weiter expandiert gestaltet meinen Joballtag sehr abwechslungsreich und spannend.

Ihre Aufgabe erfordert es, oftmals unterwegs zu sein. Welche Tipps haben Sie für angehende Einkäufer, um eine hohe Reisetätigkeit professionell zu meistern?

Zu Beginn macht die intensive Reisetätigkeit natürlich Spaß und ist abwechslungsreich. Ich empfehle allerdings, sich die Zeit von Anfang an gut einzuteilen und nicht unnötig zu reisen. Oftmals ist es organisatorisch möglich, Termine so zu planen, dass keine leeren Kilometer und damit unproduktive Reisezeit anfallen. So kann man als Einkäufer seine Zeit effizient einsetzen und es fallen keine überflüssigen Kosten an, eine Win-Win Situation für Mitarbeiter und Unternehmen. Wir bei P&C leben virtuelles Arbeiten überdies sehr stark und kommunizieren oftmals mit unseren Kollegen in Deutschlang per Videokonferenz. Ist man unterwegs, kann man die Zeit sinnvoll nützen und sich über Social Media bzw. Zeitschriften über neue Modetrends informieren.

Welche Ratschläge haben Sie für Bewerber, die im Einkauf tätig sein möchten?

Als Einkäufer sollte man keine Scheu vor einem zahlenlastigen Beruf haben, analytisches Denken mögen, sowie Gespür und Leidenschaft für Mode mitbringen. Soziale Medien tragen dazu bei, dass sich Trends heutzutage schnell ändern. Es ist wichtig, sich kontinuierlich mit Mode und deren Entwicklungen zu beschäftigen, Trends zu filtern und einschätzen zu lernen. Weiters sollte man sich als junger Mensch nicht zu sehr auf einen Karriereweg versteifen. Es ist wichtig, in sich hineinzuhören und herauszufinden, wohin man sich entwickeln möchte. Zu Beginn ist es unumgänglich, ein fundiertes Basiswissen zu erwerben. In allen weiteren Karriereschritten kann man dazulernen und etwas für die weitere Zukunft mitnehmen.

Wenn dich die spannenden Einblicke von Michael Undesser in die Welt des Einkaufs im Textileinzelhandel begeistern, informiere dich hier über unsere Einstiegsmöglichkeiten in diesem Bereich!