Vom Lockdown zum Lookbook

179 Syrische Flüchtlinge kommen am 11.03.2015 in Langenhagen (Niedersachsen) auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen an. Es ist der 50. Charterflug im Rahmen der humanitären Aufnahme von Flüchtlingen seit 2009. Foto: Alexander Körner/dpa

Hallo ihr Lieben,

gecancelte Flugverbindungen, Reisewarnungen für einzelne Länder und teilweise geschlossene Showrooms bei Lieferanten. Sicher habt ihr euch bereits gefragt, inwieweit die Corona-Krise den Modeeinzelhandel beeinflusst und verändert hat. Mit meinem heutigen Blogbeitrag gebe ich euch einen Einblick, wie sich die Pandemie auf den Alltag unserer Einkäufer ausgewirkt hat. Denn trotz Lockdown benötigen unsere Stores im Frühjahr 2021 wieder neue, frische und schöne Ware – und genau diese müssen unsere Einkäufer jetzt ordern.

 

Der klassische Ordertermin beim Lieferanten

Wer unseren Blog bereits fleißig mitverfolgt, der weiß wie ein klassischer Ordertermin bei unseren Einkäufern abläuft. Der Merchandise Controller bereitet die Budgets vor, der Einkäufer analysiert die vorausgegangene Saison und erst dann startet der wirklich spannende Teil: Der Einkäufer fährt bzw. fliegt zum Lieferanten und sichtet die Ware vor Ort. Gemeinsam mit den Lieferanten entwickeln die Einkäufer neue Ideen und Styles. Die selektierten Artikel werden danach vor Ort gelistet, sprich in unser System eingegeben. Zurück im Büro lässt der Einkäufer anhand vor Ort gemachter Fotos die Order nochmal Revue passieren.  Es erfolgt die Zuteilung – welches Haus erhält welche Artikel und in welcher Stückzahl. Der Einkäufer bildet die Sortimente, wir nennen diesen Vorgang „einteilen“. Mehr Infos zum klassischen Ordertermin findest du auch auf unserem Karriereblog.

 

Ordern mal anders

Zum Glück sind unsere Lieferanten sehr flexibel und haben schnell auf die Situation reagiert. Professionelle Fotografen fotografierten die Kollektionen und erstellten sogenannte Lookbooks und Linesheets mit allen wichtigen Infos für die Kunden. Einige Marken eröffneten sogar einen eigenen B2B-Shop. Das darf man sich dann ein bisschen wie online shoppen vorstellen: Jeder Einkäufer bekommt einen Account und hat die Möglichkeit, die Teile jeder Kollektion von allen Seiten zu betrachten. Manchmal gibt es auch noch ein Video oder eine Modenschau zu sehen. Zusätzlich erhält man alle Infos wie Preise, Materialien usw. Trotzdem gibt es mit dem Vertreter jeder Marke einen digitalen Ordertermin über Videotelefonie. Hier werden die einzelnen Styles vorgestellt und genau erklärt, was gut zusammenpasst und welche Keypieces besonders wichtig für die neue Saison sind. Es ist ein großer Vorteil, dass wir in vielen Fällen die Materialien und auch die Haptik der Fabrics schon aus früheren Saisonen kennen. Hier weist unser Key Accounter darauf hin, dass es sich um das gleiche Material wie damals beim Blazer XY aus dem Sommer 2020 handelt. Die tatsächliche Erfassung der Order erfolgt im (Home) Office anhand der gesamten Unterlagen.

 

 

Ein Modell für die Zukunft?

Trotz der Zeit- und Reisekostenersparnis kann ein digitaler Termin die Sichtung der Ware vor Ort langfristig nicht ersetzen. Mode ist ein Produkt, dass sich ständig weiterentwickelt und von Emotionen lebt. Um immer neue Trends und Vibes auf die Flächen zu bringen sind vor allem Messen und Inforeisen für unsere Einkäufer essentiell. Und bei unserem Qualitätsanspruch muss natürlich auch die Verarbeitung und das Material persönlich geprüft werden.

Hoffen wir also, dass wir bald wieder zu unseren gewohnten Strukturen zurückkehren und die Termine vor Ort wahrnehmen können. Denn sind wir mal ehrlich – genau das ist es doch, was diesen Job so toll macht!

PS: Was unsere Einkäufer für euch gefunden haben, findet ihr auch in unserem Online Store.
Auf den Geschmack gekommen? – Alle Infos zu den Einstiegsmöglichkeiten als Trainee bei P&C findest du auf unserer Karriere Seite.

Viele Grüße,

Euer EB-Team