Ein Abend im Zeichen der Trendforschung

Das P&C Trendevent „Trendforscher trifft Trendsetter“ hat aufgrund des großen Erfolges im Jahr 2017 nun bereits zum zweiten Mal in Wien stattgefunden. Rund 150 interessierte Studierende und Absolventen kamen ins Wiener Museumsquartier, um Trendforschern und Trendsettern bei ihren Impulsvorträgen zu lauschen.

Den Start machte Eva Schabio, Creative Client Service & Trend Specialist bei der internationalen Trendagentur WGSN. Sie sprach über Trends, die wir heute noch nicht kennen, aber die schon bald sehr präsent sein werden. Christina Teschner, Premium-Einkäuferin bei P&C, erzählte über ihre Methoden der Trendfindung in der Modebranche und mögliche Karrierewege, um einen ähnlichen Weg wie sie einzuschlagen. Gemeinsam mit Roland Schuler, Director Technical Product Management bei P&C, ging es bis hin zum Thema der 3D-Bekleidungssimulation innerhalb der Produktentwicklung. Thomas und Hermann Neuburger, Geschäftsführer von Neuburger Fleischlos, inspirierten die Zuhörer zum Querdenken und persönlichen Trendsetting.

Speaker - Trendforscher trifft Trendsetter

 

„Des Kaisers neue Kleider“ sind digital

Heute schon definieren, was morgen „Trend“ ist, um jetzt kluge Entscheidungen zu treffen. So lässt sich Eva Schabios Beruf beschreiben. Sie ist seit über 4 Jahren bei der Trendagentur WGSN. Das Forschungsunternehmen trifft globale Trend-Vorhersagen auf der Basis von verschiedensten Daten, um dann in Sachen Zielgruppen- und Marktstrukturen zu beraten. So werden beispielsweise Farbentrends vorhergesagt, die sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Ozeanrettung oder auch Gaming ergeben. Es gibt etwa keine saisonalen Farben für Sommer oder Winter mehr, die Trends ergeben sich vielmehr fließend aus den vorherigen. Es geht aber auch in Richtung Digitalisierung: „Schon bald wird es Trend sein, für seine digitale Präsenz auf Instagram und Co. computeranimierte Kleidung zu kaufen. Man macht 3D-Scans und zieht sich digital an“, sagt die Trendexpertin.

Modetrends entwickeln sich so schnell wie noch nie

Christina Teschner, Premium-Einkäuferin bei P&C, kauft heute Mode ein, die ein Jahr später im Geschäft hängt. Modemagazine, Influencer, Messen und Reisen in Fashionmetropolen sind für sie essenziell, um ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Kleidung in Zukunft getragen wird. Ihr Job hat sich durch die Digitalisierung und Social Media stark verändert. Trends entwickeln sich so schnell wie noch nie. Ein Beispiel sind Modeschauen von Designern, die binnen Sekunden im Internet sind und deren Kollektionen kurz darauf von Bloggern getragen werden. “Für mich ist es wichtig, die Augen offen zu halten und mir auch immer etwas Einkaufsbudget freizuhalten, um rasch auf Trends reagieren zu können“, sagt sie. Gleichzeitig bedient sie sich an aktuellen Kennzahlen-Auswertungen, die ihr zeigen, welcher Trend gerade startet und welcher wieder abflaut.

3D Simulationen für schnellere und nachhaltigere Modeproduktion

Innerhalb der Wertschöpfungskette der Produktentwicklung arbeitet Roland Schuler, Director Technical Product Management bei der International Brands Company KG. Das Tochterunternehmen der P&C Gruppe ist für die Entwicklung und Beschaffung der P&C-Eigenmarken verantwortlich. Dort beschäftigt er sich in einem Pilotprojekt mit 3D-Simulationen bei der Entwicklung ebendieser. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er an technischen Lösungen, Mode bereits beim Design und noch während der Kreation digital darstellen zu können. Das verkürzt die Produktionszeiten enorm,  macht gleichzeitig die Herstellung und Lieferung von Musterteilen aus fernen Ländern obsolet. „Produkte müssen aufgrund von spontanen Trends schneller auf die Fläche, der Weg dahin muss nachhaltiger sein“, erklärt er. In der Automobilindustrie seien 3D-Simulationen bereits üblich, für die Modebranche nun ein immer größeres Thema.

Trendforscher trifft Trendsetter

 

Sein eigenes Tun reflektieren und mit der Zeit gehen

Vom Trendsetten, Querdenken und Mutigsein sprachen Thomas und Hermann Neuburger, Geschäftsführer bei Neuburger Fleischlos. Die Familie arbeitet seit Generationen in der Fleischverarbeitung, traten dabei aber von Beginn an für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum ein. Obwohl „Neuburger“ immer beliebter wird, will der Pionier eine fleischlose Alternative anbieten. Zielgruppe bleiben Fleischkonsumenten, die allerdings der schon seit vielen Jahren von Neuburger vertretenen Maxime „Zweimal pro Woche ist genug“ folgen. Trends und Wertewandlungen zu erkennen ist für die beiden Unternehmer schlussendlich eine Notwendigkeit, um eine Leistung anbieten zu können und gleichzeitig bestehen zu lassen. „Man muss sich beim eigenen Geschäft laufend überlegen, wo man eigentlich steht und wie sich die Zeit entwickelt hat. Sich selbst beobachten ist schwer, aber es hilft, sich immer wieder Leute von draußen zu holen“, sagen die beiden.

Abschließend kannst du dir hier noch ein paar Impressionen von unserem P&C Trendevent ansehen – es lohnt sich.

 

PS: Wenn du auch in der Praxis selbst Trends mitbestimmen möchtest, dann bewirb dich am besten gleich hier als Fashion Buyer Trainee.